Nach der teilweise erfolgten Einbindung in das nationale Recht ist die Bestandsaufnahme der erste bedeutende fachliche Meilenstein auf dem Weg zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Hierzu liegen mittlerweile erste Berichtsfassungen vor, die im Ergebnis ein z. T. sehr detailliertes und wegen ihrer häufig negativen Feststellungen auch nachdenklich stimmendes Bild des Gewässer- und Grundwasserzustandes zeichnen. Daher stellt sich zum einen die Frage nach der Richtigkeit von Zielvorgaben und Verfahren, zum anderen erscheint aber auch der Aspekt der Herangehensweise an die Bewältigung der Bestandserhebung von Bedeutung. Erfahrungen und Erkenntnisse aus verschiedenen nationalen wie auch europäischen Regionen sollen hierauf Antworten liefern und zur Diskussion um die weiteren Umsetzungsschritte anregen. Von Bedeutung sind natürlich auch Detaillierungsgrad und Informationsdichte der bis März 2005 der EU vorzulegenden Flussgebietsberichte.
Neben den Resultaten der Bestandsaufnahme werden auch die Ergebnisse des nun anstehenden Monitorings eine wesentliche Grundlage für die zukünftigen Aktivitäten der Wasserwirtschaft liefern. Die entsprechenden Vorgaben der WRRL erfordern teilweise eine Neuausrichtung des bisherigen Monitorings, die
mit komponentenspezifischen, technischen und organisatorischen Herausforderungen verbunden ist. Lassen sich vor diesem Hintergrund dennoch bereits jetzt Inhalt und Umfang möglicher Maßnahmen ableiten? Wie steht es mit der Vereinbarkeit ökologischer Vorgaben und Gewässernutzungen? Wie ist die
tatsächliche Wirkung von Maßnahmen zur Beseitigung erkannter Defizite einzuschätzen? Diese Fragestellungen sind nur im Dialog aller an der Umsetzung beteiligten Interessensgruppen zu beantworten, wobei die Aspekte Kosteneffizienz, wirtschaftliche Entwicklung und Ausnahmeregelungen nicht außer Acht
gelassen werden sollten.
Der fünfte Workshop Flussgebietsmanagement stellt erneut ein offenes Forum für alle Akteure der Wasserwirtschaft dar. Die auf eine 20-minütige Vortragszeit angelegten aktuellen Themenbeiträge sollen möglicherweise unterschiedliche Sichtweisen offenbaren und genügend Raum für eine vertiefte fachliche sowie
gesellschaftliche Diskussion bieten.