06.06.07 (12:49)
Hallo Herr Meier,
mein Eindruck aus Diskussionen mit beteiligten Fachleuten ist, dass weitgehend Einigkeit über die hohe Bedeutung der strukturellen Belastungen besteht. Das Monitoring zum Makrozoobenthos zeigt aber, dass auch in diesem Bereich noch deutliche Defizite bestehen: Der Saprobienindex, dessen Anforderungen ja gegenüber Vor-WRRL-Zeiten gewässertypspezifisch teilweise noch etwas erhöht wurden, ist oftmals nicht ausreichend gut. Dies muss aber nicht bei jeder Belastung zu hohen Investitionkosten führen. Kläranlagenbetreiber verringern z.B. gerne die Biomasse in ihren Anlagen und fahren auch beim P-Ablaufwert gerne an die Grenzwerte ran, um Energiekosten und Fällmittel zu sparen.
Ihrem Appell kann ich mich nur anschließen.
Freundliche Grüße,
W. Kleef
> Hallo Lily!
>
> Über eine erste Reaktion nach mehr als einem Jahr Wartezeit war ich richtig
> erschrocken. Dennoch, ganz herzlichen Dank dafür! Leider lese ich nichts über
> Ihre Erfahrungen mit der Bestandsaufnahme und Ihrem Vergleich mit dem
> visuellen Eindruck am Bach vor Ort. Einen E-Mail-Kontakt über den Anlass Ihrer
> Frage würde ich begrüßen.
>
> Nach meiner Überzeugung werden die strukturellen Belastungen der
> Fließgewässer bei den ökonomischen Bewertungen zur Umsetzung der
> Wasserrahmenrichtlinie das Problem schlechthin sein. Die durch diese
> Belastungen verursachten Schäden kommen bei den bisherigen Betrachtungen zu
> Umwelt- und Ressourcenkosten nicht vor. Auch in einem Artikel zum
> Kostendeckungsprinzip in der gerade erschienenen KA Nr.2 2006 kann ich dazu
> nichts entdecken. Weiterhin werden beispielhaft lediglich die
> Wasserdienstleistungen „Wasserversorgung und Abwasserentsorgung“ behandelt.
>
> Zu befürchten ist, dass die ökonomischen Betrachtungen sich auf diese
> Dienstleistungen beschränken werden, dadurch die Wasserqualität allein den
> Ausschlag für dann teure Maßnahmenprogramme geben und der kosteneffiziente Weg
> zum besseren, möglichst dem guten Zustand der Gewässer nicht gefunden wird.
> Den Trend zur Vernachlässigung der strukturellen Belastungen zeigt ja bereits
> die Abschätzung der Wahrscheinlichkeit, das Ziel zu erreichen, in der
> Bestandsaufnahme.
>
> Auf weitere Reaktionen bin ich gespannt.
> Karlheinz Meier
>
mein Eindruck aus Diskussionen mit beteiligten Fachleuten ist, dass weitgehend Einigkeit über die hohe Bedeutung der strukturellen Belastungen besteht. Das Monitoring zum Makrozoobenthos zeigt aber, dass auch in diesem Bereich noch deutliche Defizite bestehen: Der Saprobienindex, dessen Anforderungen ja gegenüber Vor-WRRL-Zeiten gewässertypspezifisch teilweise noch etwas erhöht wurden, ist oftmals nicht ausreichend gut. Dies muss aber nicht bei jeder Belastung zu hohen Investitionkosten führen. Kläranlagenbetreiber verringern z.B. gerne die Biomasse in ihren Anlagen und fahren auch beim P-Ablaufwert gerne an die Grenzwerte ran, um Energiekosten und Fällmittel zu sparen.
Ihrem Appell kann ich mich nur anschließen.
Freundliche Grüße,
W. Kleef
> Hallo Lily!
>
> Über eine erste Reaktion nach mehr als einem Jahr Wartezeit war ich richtig
> erschrocken. Dennoch, ganz herzlichen Dank dafür! Leider lese ich nichts über
> Ihre Erfahrungen mit der Bestandsaufnahme und Ihrem Vergleich mit dem
> visuellen Eindruck am Bach vor Ort. Einen E-Mail-Kontakt über den Anlass Ihrer
> Frage würde ich begrüßen.
>
> Nach meiner Überzeugung werden die strukturellen Belastungen der
> Fließgewässer bei den ökonomischen Bewertungen zur Umsetzung der
> Wasserrahmenrichtlinie das Problem schlechthin sein. Die durch diese
> Belastungen verursachten Schäden kommen bei den bisherigen Betrachtungen zu
> Umwelt- und Ressourcenkosten nicht vor. Auch in einem Artikel zum
> Kostendeckungsprinzip in der gerade erschienenen KA Nr.2 2006 kann ich dazu
> nichts entdecken. Weiterhin werden beispielhaft lediglich die
> Wasserdienstleistungen „Wasserversorgung und Abwasserentsorgung“ behandelt.
>
> Zu befürchten ist, dass die ökonomischen Betrachtungen sich auf diese
> Dienstleistungen beschränken werden, dadurch die Wasserqualität allein den
> Ausschlag für dann teure Maßnahmenprogramme geben und der kosteneffiziente Weg
> zum besseren, möglichst dem guten Zustand der Gewässer nicht gefunden wird.
> Den Trend zur Vernachlässigung der strukturellen Belastungen zeigt ja bereits
> die Abschätzung der Wahrscheinlichkeit, das Ziel zu erreichen, in der
> Bestandsaufnahme.
>
> Auf weitere Reaktionen bin ich gespannt.
> Karlheinz Meier
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