30.07.2004  Linktip 
Nähr- und Schadstoffe gelangen punktförmig oder diffus in die Gewässer. Der Stoff
eintrag über punktförmige Quellen (z.B. Kläranlagen) ist in den letzten Jahren deut-
lich vermindert worden, dagegen hat der Stoffeintrag über diffuse Quellen im Sinne
eines flächigen Gewässerschutzes nicht im gleichen Maße abgenommen. Diffuse
Stoffeinträge werden vor allem durch die Landbewirtschaftung verursacht. Daneben
tragen auch die Forstwirtschaft, der Verkehr, die Industrie und Abschwemmungen aus überbauten Gebieten zum Eintrag bei.
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (ATV-DVWK) befasste sich bereits in ihren Vorläuferorganisationen intensiv mit den Fragen der diffusen Stoffeinträge in Gewässer. Sowohl Aussagen zu den Wirkungen von Nährstoff und Pflanzenschutzmitteleinträgen, als auch
Empfehlungen zur Vermeidung schädlicher Stofffrachten in Böden, Grund- und
Oberflächengewässer wurden von den Fachgremien des Verbandes vorgelegt.
Zur Frage der Vermeidung überhöhter Stickstoff- und Phosphoreinträge aus landwirtschaftlicher Nutzung in die Gewässer liegen weitreichende Kenntnisse vor, deren Umsetzung in der Praxis jedoch teilweise noch am Anfang steht. Auch der unsachgemäße Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in den verschiedenen Anwendungsgebieten und deren Folgen für die Gewässerökologie ist
von zahlreichen Fachleuten intensiv in den letzten Jahren erörtert worden. In dem unter Federführung des DVWK entstandenen Handbuch zum Gewässerschutz in der Landwirtschaft (Frede u. Dabbert, 1999) werden Ursachen und Maßnahmen zur
Verringerung des Nähr- und Pflanzenschutzmittelaustrages sehr eingehend
beschrieben. Die hier genannten Forderungen sind aus der Sicht der Wasserwirtschaft noch nicht ausreichend, um einen flächendeckenden Gewässerschutz zu gewährleisten.
Neuere Untersuchungen befassen sich mit dem Umweltverhalten von Human- und
Veterinärpharmaka. Hier stehen insbesondere Stoffe, die bereits in geringen Mengen hormonähnliche Wirkungen zeigen, aber auch antibiotische und schmerzstillende Wirkstoffe im Mittelpunkt der Betrachtung.
Das Einbringen dieser Stoffe in die landwirtschaftliche Verwertung über den Pfad
von Gülle, Festmist, Bioabfallkompost und Klärschlamm bildet den Schwerpunkt eines gegenwärtigen Verbundforschungsvorhabens der Verbände ATV-DVWK und DVGW.
Die vorliegenden Ausführungen zum Stoffaustrag aus landwirtschaftlich genutzten
Böden sind das Ergebnis einer intensiven Diskussion in Expertengesprächen,
Besprechungen mit den zuständigen Bundesministerien und einer Veröffentlichung in der KA - Abwasser, Abfall (ATV-DVWK, 2001), in der zu Stellungnahmen zu dem vorliegenden Papier aufgerufen wurde. Berücksichtigt
wurden auch die Eckpunkte für eine zukunftsfähige Agrar- und Verbraucher-
schutzpolitik der Agrar- und Umweltministerkonferenz am 13. Juni 2001 in
Potsdam (dort TOP 3, Abschnitt 2). Eine gemeinsame Arbeitsgruppe aus Vertretern der ATV-DVWK und des DVGW haben die eingegangenen Anmerkungen und Ergänzungen gesichtet und bewertet und das nun vorliegende Papier erstellt.
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Diff-stoffeintr.pdf 2006.12.08 08:22:51 1822656
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